Julius Döpfner wurde am 26. August 1913 in Hausen bei Bad Kissingen als Sohn des Julius Matthäus Döpfner und seiner Frau Maria geboren. Nachdem er am bischöflichen Knabenseminar Kilianeum zu Würzburg 1933 das Abitur abgelegt hatte, begann er an der Universität Würzburg ein Theologiestudium. Ein Stipendium des Collegium Germanicum der Päpstlichen Universität Gregoriana ermöglichte ihm einen Wechsel nach Rom. Dort schloss er auch sein Studium ab. Im Jahr 1939 erhielt er die Priesterweihe, zwei Jahre später promovierte Julius Döpfner. Bereits 1948 ernannte ihn Papst Pius XII. zum Nachfolger von Matthias Ehrenfried zum Bischof von Würzburg und wählte somit einen 35-Jährigen zum jüngsten katholischen Bischof Europas. Schon 1957 wurde Döpfner zum Bischof von Berlin berufen. Mit diesem neuen Amt nahm er eine weitere große Herausforderung an. Im Jahr 1961 erfolgte die Ernennung zum Erzbischof von München und Freising, zudem wurde er Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Döpfner nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil teil und wurde Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Am 24. Juli 1976 erlag der 63-jährige Kardinal überraschend einem Herzinfarkt in seinem Münchner Bischofshaus. Die Amtszeit Julius Döpfners in Würzburg war geprägt von den Folgen des Zweiten Weltkriegs. Es wohnten zu dieser Zeit nur noch 6000 Menschen in der stark zerstörten Stadt am Main. Bischof Döpfner widmete sich in den ersten Jahren verstärkt dem Wohnungsbau und gründete im Jahr 1949 eine kirchliche Wohnungsgenossenschaft, der er den Namen „St. Bruno-Werk" gab. Sein Engagement für die Not der Bevölkerung und sein unermüdlicher Einsatz spiegelt sich in der viel zitierten Aussage Döpfners „Wohnungsbau ist Dombau, Wohnungssorge ist Seelsorge und damit Herzenssorge eures Bischofs" wieder. So kümmerte sich der Bischof erst in den folgenden Jahren um die Sakralbauten in seinem Bistum. Es wurden unter seiner Leitung 48 Kirchen restauriert und 43 Neubauten errichtet.