Für das am 23. Januar 1949 gegründete diözesane Siedlungswerk wählte Bischof Julius Döpfner ganz bewusst einen seiner Vorgänger –Bischof Bruno – zum Namenspatron. „Doch dies Beginnen soll aus den letzten Tiefen unseres Glaubens wachsen und soll zu uns sprechen in verpflichtender und werbender Kraft (...). Es heiße St. Bruno-Werk.". Er stellte das St. Bruno-Werk unter den Schutz eines bedeutenden Bischofs des 11. Jahrhunderts. Als Sohn des Herzogs Konrad von Kärnten und der Mathildis, Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben, wurde Bruno um das Jahr 1005 geboren. Als Spross einer Adelsfamilie, sein Vetter war der erste Salierkaiser Konrad II., erhielt er wahrscheinlich schon sehr früh eine priesterliche Vorbildung. Er verwaltete in den Jahren 1024 bis 1032 die italienische Kanzlei Kaiser Konrads II., ehe er 1034 zum Bischof von Würzburg gewählt wurde. Vom Kaiser als Berater und Friedensstifter sehr geschätzt, wurde er weiterhin immer wieder gerne zu Rate gezogen. Als Bischof von Würzburg setzte er sich für die Bildung des Klerus ein und ließ einen Psalmenkommentar verfassen. Zudem förderte er das Schulwesen in seinem Bistum, insbesondere die Würzburger Domschule. Im Jahr 1040 erfolgte unter Bischof Bruno der Baubeginn des neuen Würzburger Doms. Mit diesem Projekt setzte er sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal, zumal er alle Baukosten selbst übernahm, um das Bistum finanziell nicht belasten zu müssen. Allerdings erlebte Bruno nur die ersten Bauschritte – Planung und Bau der Krypta – an seiner Bischofskirche, da er bereits im Jahr 1045 auf einer Reise verstarb. Bischof Bruno begleitete Kaiser Heinrich III. auf dessen Kriegszug nach Ungarn, der unterwegs Station auf dem in Niederösterreich gelegenen Schloss Persenbeug an der Donau machte. Bei einem Festessen stürzte der morsche Saalboden ein. Nicht alle Gäste überlebten diesen Unfall. Kaiser Konrad II. wurde nur leicht verletzt, Bischof Bruno allerdings verstarb nur wenige Tage später am 27. Mai 1045. Sein Leichnam wurde in seine Bischofsstadt überführt und in der Krypta des Würzburger Doms beigesetzt. Schon bald wurde Bruno vom Volk als Heiliger verehrt, erste Wunderheilungen an seinem Grab sind für das 13. Jahrhundert verzeichnet. Bischof Hermann von Lobdeburg versuchte eine Heiligsprechung Brunos zu erwirken, blieb aber erfolglos. Unter Bischof Iring von Reinstein-Homburg wurden die sterblichen Überreste 1257 in ein spätromanisches Hochgrab überführt. Heute ruhen die Reliquien in einem 1967 errichteten Grab in der Domkrypta. Die Erinnerung an den Diözesanheiligen, der mit dem Neubau einer Bischofskirche für die Stadt und das Bistum ein wichtiges Zeichen setzte, lebt in der Namensgebung der fränkischen Wohnungsgenossenschaft fort. Seit 60 Jahren folgt das St. Bruno-Werk seinem kirchlichen Auftrag, kümmert sich um die Wohnungssituation vieler Menschen im Bistum Würzburg und handelt so nach dem Grundgedanken Brunos. Bischof Julius Döpfner fasste das in den Worten zusammen: „Das Herz unseres Bauens ist der Dom. Wir bauen für Menschen, denen Gott Heimat ist und denen drum das Gotteshaus ein Heim bieten soll (...), wir bauen als Christen vom Dom her, mit dem Dom in der Mitte."